Augsburger Allgemeine, 25. 5 2013 von Gerlinde Drexler
30 Jahre lang war Meinrad Schmitt Herz und Seele des Pegasus-Theaters. Nun hat der 77-jährige Regisseur und Komponist die künstlerische Leitung niedergelegt. Das Jubiläum sei der richtige Zeitpunkt gewesen, sagt Schmitt. Er will sich wieder mehr dem Komponieren widmen. Die Nachfolge ist noch offen. In zwei Wochen will sich der Vorstand des Vereins beraten.
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Wenn man angesichts des 30-jährigen Bestehens des Pegasus-Theaters sein charakteristisches Erscheinungsbild, gewissermaßen seine “Spektralfarben”, erkennen möchte, fällt zunächst gleich die Literatur-Auswahl ins Auge.
Seit seiner Gründung 1983 hat es sich von Pegasus, dem antiken Flügelpferd, vor allem in diejenigen Bereiche der dramatischen Poesie tragen lassen, wo sich lyrisch-komödiantische Strukturen mit musikalischen Elementen überzeugend verbinden lassen.
Dazu eignen sich vor allem die “klassischen” Komödien, wie z. B. von Molière, Goldoni, L. de Vega, Nestroy, Ramund, aber auch Stücke von Zeitgenossen wie Tankred Dorst, Yves Jamiaque, Wolfgang Hildesheimer, Jean Tardieu, Dario Fo, um nur einige zu nennen.
Als einer der bisherigen Höhepunkte darf sicher die deutsche Uraufführung von “A Kiss for Cinderella” (James Matthew Barrie) betrachtet werden.
Die für die jeweilige Produktion individuell komponierte und live gespielte Musik dient nicht nur zur Überbrückung der Pausen bei Szenenwechsel und Bühnenumbau, sondern ist ein wichtiges, integrierendes Element des dramatischen Geschehens.
Was das Motto “König für einen Tag” betrifft, handelt es sich einmal mehr um einen Stoff der Weltliteratur, der u. a. im Werk von Shakespeare, Calderón, Grillparzer, Hauptmann seinen Niederschlag gefunden hat.
Den verschiedenen Interpretationen und Abwandlungen gemeinsam ist “die Geschichte von einem Mann (meist) aus unteren Ständen, der während eines Schlafes oder Rausches in eine höhere Lebenssphäre versetzt und später auf dem gleichen Wege wieder in seinen alten Stand zurückversetzt wird.” (E. Frenzel)
Dieser Linie folgen insbesondere die Stücke “Kasperl als Prinz” und “Wenn du arm bist, wirst du König”.
Während bei Pocci die vorübergehende Verfrachtung des Kasperl Larifari ins Schloss mehr dem Amüsement der Hofgesellschaft als dessen vorgeschobener Alkoholentziehungskur dient, wird bei Dario Fo der Bürgermeister Berengario von seiner Tochter und einer Komödiantengruppe von einem verhängisvollen Albtraum befreit.
Das Stück von W. Grote zeigt ebenfalls einen Tag aus dem Leben eines Königs, genauer gesagt, den letzten in seiner Rolle als verkommener Despot, bevor er sich – vom Spott und Gelächter der aufmüpfigen Untertanen gedemütigt – für immer in seinen Palast verkriecht.
Da letztgenannter Autor vorwiegend für das Kinder- und Jugendtheater schreibt, dürfte die diesjährige Stückauswahl auch für unsere jüngeren Zuschauer sehr attraktiv sein.
So übernehmen inzwischen jugendliche Darsteller – vor geraumer Zeit noch die “Kids” der Gruppe – tragende Rollen und damit Verantwortung wie die “alten Hasen”.
Damit die Produktionen auch optisch den Erwartungen der Zuschauer entsprechen, ist ein für Kostüme, Bühnenbild und Maske verantwortlicher Personenkreis mit künstlerischer Inspiration und professionellem Können am Werk.
Meinrad Schmitt
Aichacher Nachrichten, 23. 3. 2013 von Gerlinde Drexler
Aichach-Friedberg/Schrobenhausen – Der leichten Muse hat das Pegasus-Theater in dieser Saison seine Stücke gewidmet. Unter dem Motto „König für einen Tag“ hat Regisseur Meinrad Schmitt drei Lustspiele ausgesucht, mit denen die Laienbühne auch ihr 30-jähriges Bestehen feiert. Zwei unterhaltsame und humorige Stunden würden die Zuschauer erwarten, verspricht der Regisseur. Spielen wird in diesem Jahr vor allem der Nachwuchs des Theatervereins. (…)
(…) Nach dem ersten und für die Zuschauer nicht einfachen Stück des vergangenen Jahres (Das Salzburger Große Welttheater von Hugo von Hofmannsthal) hat sich Schmitt nun als Ausgleich die heitere Muse ausgesucht. “Mit der Auswahl will ich jedem Jahrzehnt, das wir gespielt haben, ein Stück widmen, das ein bisschen das Genre spiegelt, das wir in den einzelnen Dekaden gespielt haben”, erklärt Schmitt, warum er sich für diese drei Stücke entschieden hat. “Es ist ein interessantes Experiment, mal nicht unbedingt nur ein Stück am Abend zu spielen”, sagt der Regisseur. In erster Linie habe sich das auch durch die Besetzung ergeben. Denn in diesem Jahr will die Theaterbühne vor allem dem Nachwuchs eine Chance geben. Die Musik zu den drei Lustspielen stammt wie immer aus der Feder von Schmitt.
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Aichacher Zeitung, 6. 5. 2012 von Dr. Andrea Hammerl
Schrobenhausen – Gut oder schlecht ist nicht die Rolle, die Gott dem Menschen auf der Welt zugedacht hat. Nein, es ist Sache des Menschen, was er aus der Rolle macht. Sein Spiel in „Das Salzburger Große Welttheater“ bestimmt am Ende den verdienten Lohn. Mit dem relativ unbekannten Stück von Hugo von Hofmannsthal bleibt das Pegasus-Theater seiner Linie treu, fast vergessenen Werken mit Tiefgang zu neuen Ehren zu verhelfen. (…)
Das Stück ist so aktuell wie eh und je, wie es auch Goethes Faust immer sein wird, zu dem sich Parallelen des „Salzburger Großen Welttheaters“ nahezu aufdrängen. Augenzwinkernd, mahnend, mit reichlich Ironie und dennoch Liebe zu diesem unvollkommenen Geschöpf zeigt der Autor die Grenzen des Menschen auf. (…)
Faszinierend, fesselnd, packend und in gewohnter Pegasus-Qualität schauspielerisch ausgezeichnet besetzt, opulent in Maske und Gesamtbild, stringent und professionell in rund 90 Minuten Spielzeit inszeniert von Meinrad Schmitt, erweist sich „Das Salzburger Große Welttheater“ als Geheimtipp für alle, denen Faust zu lang und anstrengend erscheint, aber auch diejenigen, die den Stoff als Familientheater erleben möchten, wobei das Alter der Zuschauerkinder diesmal wohl etwas höher anzusetzen ist als gewohnt. (…)
(…) Insgesamt ein rundum gelungenes, professionell dargebotenes Theaterstück, stimmig, spannend, aufwändig gestaltet – ein sehr zu empfehlender Augen- und Ohrenschmaus.
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Donaukurier, 4. 5. 2012
Schrobenhausen (SZ) Die Inszenierungen des Pegasus-Theaters sind immer etwas Besonderes. Auch in diesem Jahr gastiert das Aichacher Ensemble um Regisseur und Komponist Meinrad Schmitt wieder in Schrobenhausen. Am heutigen Samstag um 19.30 Uhr ist Premiere.
„Die ganze Welt ist eine Bühne“ heißt es in William Shakespeares „Wie es euch gefällt“. Motivisch könnte das geflügelte Wort auch über der diesjährigen Produktion des Pegasus-Theaters stehen. Dort wird zwar nicht Shakespeare, sondern Hugo von Hofmannsthal gespielt, aber mit „Das Salzburger Große Welttheater“ ein Stück, das die Frage aufwirft, welche Rolle einem Menschen auf der Bühne des Lebens zugewiesen ist.
Mit der Wahl des Stücks ist sich das Pegasus-Theater einmal mehr treu geblieben: Es ist wenig bekannt, dafür umso anspruchsvoller. „Unsere Stücke müssen eine literarische Qualität haben, trotzdem für Laien spielbar sein, und die Musik gehört als unverzichtbares Element dazu“, fasst Regisseur Meinrad Schmitt die wesentlichen Punkte zusammen. „Und dieses Stück kann man gar nicht ohne integrierte Musik aufführen.“ (…)
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