Augsburger Allgemeine, 24. April 2015 von Nicole Simüller
Nur noch eine Woche, dann feiert das Pegasus-Theater Premiere. Im mehrfachen Sinn: Erstmals spielt das Ensemble ein Stück von Shakespeare. Erstmals führen Daniela Schroll und Johanna Mertl, zwei Studentinnen der Theaterwissenschaft, Regie.
Für ihren Auftakt haben sie sich einen Klassiker der Theaterliteratur ausgesucht: Shakespeares „Sommernachtstraum“. Die Besetzung bestimmte das Stück. Denn das Ensemble hat sich vergrößert. 26 Mitspieler im Alter von acht bis über 70 Jahren sind heuer dabei. Vorsitzender Martin Bichler sagt: „Nachwuchssorgen plagen uns nicht. (…) Wir müssen eher noch zusätzliche Rollen finden.“
Anders als bei den meisten Theaterstücken dreht sich der „Sommernachtstraum“ nicht um eine oder wenige Hauptpersonen. „Jede Rolle hat etwas Interessantes, Schönes“, sagt Johanna Mertl. Keine sei verzichtbar. Das war der Grund, warum die Wahl der jungen Regisseurinnen auf eines von Shakespeares meistgespielten Werken fiel.
Das birgt allerdings ein gewisses Risiko: Es gibt unendlich viele Inszenierungen, viele Ideen waren so oder so ähnlich schon einmal da. Hier weder ausgetretene Pfade nachzulaufen noch allzu demonstrativ abseits davon zu bleiben, ist eine Herausforderung. Daniela Schroll, 23, und Johanna Mertl, 21, wollen sie unverkrampft angehen. Kein klassischer „Sommernachtstraum“ soll es werden, deutet Daniela Schroll an. Vielmehr soll der Kontrast von Klassischem und Modernem im Mittelpunkt stehen.
Aber dennoch mit hohem Wiedererkennungsfaktor. Martin Bichler betont: „Es wird kein Schocker.“ Das Pegasustheater bleibe ein Familientheater. Soll heißen: Es ist auf und vor der Bühne für Kinder geeignet. Das ist eine der Konstanten, die das Ensemble und das ganze Team nach einem „Jahr des Umbruchs“ bewahren wollen.
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